Bestes Bergwetter in Obertauern lockte uns am vergangenen Sonntag auf den Gipfel der Glöcknerin hinauf. Die Wanderung führte uns durch teilweise unwegsames Gelände hinauf bis auf 2433 m über dem Meer – und auch wieder hinunter; aber dazu später mehr.
Die Glöcknerin fungiert ja bekanntlich als Namensgeber für unser Hotel direkt an der Skipiste in Obertauern. Mit einer Höhe von 2433m ist die Glöcknerin eine der höchsten Erhebungen in Obertauern und für einen durchschnittlichen Wanderer eine Herausforderung – wenn man nicht den richtigen Weg herunter wählt 😉 Umgeben wird sie von den Berggipfeln Pleisling Keil, dem Großwandspitz, den Teufelshörnern, dem Predigtstuhl, der Zehnerkarspitze und dem Gamsspitzl. Man könnte sagen, dass diese Berge „das Dach von Obertauern“ bilden.
Unsere Wanderung startet abseits von Skipisten und Skiliften in der unberührten Natur und führt uns über die Felseralm hinauf zum Wildsee. Der See ist noch im Schatten der Berge, aber bald treffen wir auf die ersten Sonnenstrahlen. Wir sind mittlerweile 1 Stunde unterwegs und machen kurz Rast, um die Sonne zu genießen. Von hier aus sehen wir auch schon unser Ziel – den Gipfel der Glöcknerin, der schon schön in der Sonne ist. Es liegen noch in etwa 2 Stunden Gehzeit vor uns, was uns aber nicht stört, denn wir haben ja Zeit und wollen die Natur genießen. Von der nächsten Anhöhe aus können wir unser Hotel und die dortige Umgebung genau sehen. Einige Schneefelder, die vom letzten Schneefall zurückgeblieben sind, lassen uns an den Winter denken. Wie schön wäre es auch im Winter eine Skitour auf die Glöcknerin zu machen. Dazu bedarf es aber einiger Erfahrung im freien Skigelände.
Über den Bergkamm erreichen wir nach etwas mehr als 3 Stunden Wanderung den Gipfel der Glöcknerin – das Ziel ist erreicht, 2433m über dem Meer. Von hier aus kann man die unendliche Bergwelt des Salzburger Landes sehen. Wir haben einen atemberaubenden Ausblick auf die direkt umliegenden Berge, sehen aber auch in nicht allzuweiter Ferne die Bischofsmütze und den Hohen Dachstein. Hier rasten wir, trinken einen Schluck aus unserem Flachmann und stärken uns mit einer zünftigen Jause. Das Panorama ist so schön, dass wir diesen Ort der Ruhe gar nicht mehr verlassen wollen. Aber mittlerweile weht ein frischer Herbstwind, der uns wieder an den Abstieg denken lässt.
Zurück möchten wir nicht die gleiche Route nehmen und entschließen uns dazu, den Predigtstuhl zu umwandern und über die Zehnerkarspitze ins Tal zu gehen. Auch hier haben wir wieder einen tollen Ausblick, müssen aber noch das schwerste Stück des Rückweges bewältigen und verweilen nicht lange. Der Weg vom Gipfel der Zehnerkarspitze hinunter ist felsig und sieht nicht sehr einladend aus. Wir müssen durch einen kurzen Felskamin 5 m hintunter klettern, damit wir unsere Wanderung fortsetzen können. Mit mulmigem Gefühl steigen wir die paar Meter durch den Fels hinab. Für eine Gämse wäre das kein Problem, doch für Wanderer ohne Klettererfahrung eine kleine Herausforderung. Ein schmaler Steig führt uns um das Gamsspitzl herum zur Bergstation der Zehnerkarbahn. Hier entdecken wir ein Schild des Alpenvereins „ACHTUNG: Nur für schwindelfreie trittsichere Bergsteiger!“ aber das haben wir ja bereits bemerkt…..
Insgesamt hatten wir eine Gehzeit von 6 Stunden, aber einen schönen Tag in der Natur von Obertauern, den wir so schnell nicht vergessen werden.
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